Freitag, 26. Juni 2015
2015 - ein Wohnheimplatz ist ein 6 er im Lotto???
julian 1997, 16:40h
2015 ist geprägt von verschiedenen Praktika, die Sohnemann tapfer absolviert.
Dass es so schwierig werden würde, einen Wohnheimplatz zu bekommen, hätte ich nicht gedacht und ihn viel früher auf die Warteliste setzen lassen.
Ein Platz im FUB (für Laien Förder- und Betreuungsbereich) ist ja weniger das Problem. Aber die Wohnheim in der Umgebung sind voll.
Die einzige Einrichtung, die beides anbietet, ist Spaichingen. Für uns der Nachteil, die Heimfahrten an den WE bis auf vom Gesetzgeber finanzierte 6! selber zu organisieren. Mit etwas Glück könnten aus den 6 Heimfahrten auch 12 werden.
Nach etlichen Telefonaten, Besichtigungen von mehreren Wohnheimen ist eines klar: Einen Wohnplatz werden wir an unserem Wohnort für unseren Sohn in Bälde nicht finden.
Woran liegt das? Es gibt !viel! zu wenig Wohnplätze für Menschen mit Behinderung. 100 Menschen stehen beim grössten Träger am Ort auf der Warteliste!!! Man müsste quasi 3 neue Wohnheime bauen, um diesem Bedarf gerecht zu werden. Ein neues Wohnheim sei in einer Nachbargemeinde in Planung - Fertigstellung frühstens in 3!!! Jahren. Warum? Vorschriften über Vorschriften und langsame Behörden!!!
Von wegen Wahl-Recht des Arbeits- und Wohnortes - für behinderte junge Menschen mit hohem Hilfebedarf auch 2015 nicht - Inklusion nennt sich das???
Von wegen, am Ende dreht sich fast alles immer nur um Gelder und Vorschriften.
Wer 11 behinderte Menschen, davon auch welche im Rollstuhl und schwer behindert, in Wohnheimen (Caritas) von gerade mal 2 Mitarbeitern betreuen lässt, will keine Inklusion. Er will v.a. eins - sparen!!! Eine individuelle Lebensführung ist damit nämlich nicht nur nicht möglich, sondern ausgeschlossen.
Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sieht folgende Regeln vor:
“Artikel 27: [...] Die Vertragsstaaten sichern und fördern die Verwirklichung des Rechts auf Arbeit, einschließlich für Menschen, die während der Beschäftigung eine Behinderung erwerben, durch geeignete Schritte, einschließlich des Erlasses von Rechtsvorschriften, um unter anderem [...]
b) das gleiche Recht von Menschen mit Behinderungen auf gerechte und günstige Arbeitsbedingungen, einschließlich Chancengleichheit und gleichen Entgelts für gleichwertige Arbeit, auf sichere und gesunde Arbeitsbedingungen, einschließlich Schutz vor Belästigungen, und auf Abhilfe bei Missständen zu schützen;”
“Artikel 28 Abs. 1: Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf einen angemessenen Lebensstandard für sich selbst und ihre Familien, einschließlich angemessener Ernährung, Bekleidung und Wohnung, sowie auf eine stetige Verbesserung der Lebensbedingungen und unternehmen geeignete Schritte zum Schutz und zur Förderung der Verwirklichung dieses Rechts ohne Diskriminierung aufgrund von Behinderung.”
Für mich verstösst Deutschland ganz eindeutig gegen diese Konvention.
Ich bin im Augenblick echt ratlos, dabei verlässt unser Sohn im Juli die Schule???
Dass es so schwierig werden würde, einen Wohnheimplatz zu bekommen, hätte ich nicht gedacht und ihn viel früher auf die Warteliste setzen lassen.
Ein Platz im FUB (für Laien Förder- und Betreuungsbereich) ist ja weniger das Problem. Aber die Wohnheim in der Umgebung sind voll.
Die einzige Einrichtung, die beides anbietet, ist Spaichingen. Für uns der Nachteil, die Heimfahrten an den WE bis auf vom Gesetzgeber finanzierte 6! selber zu organisieren. Mit etwas Glück könnten aus den 6 Heimfahrten auch 12 werden.
Nach etlichen Telefonaten, Besichtigungen von mehreren Wohnheimen ist eines klar: Einen Wohnplatz werden wir an unserem Wohnort für unseren Sohn in Bälde nicht finden.
Woran liegt das? Es gibt !viel! zu wenig Wohnplätze für Menschen mit Behinderung. 100 Menschen stehen beim grössten Träger am Ort auf der Warteliste!!! Man müsste quasi 3 neue Wohnheime bauen, um diesem Bedarf gerecht zu werden. Ein neues Wohnheim sei in einer Nachbargemeinde in Planung - Fertigstellung frühstens in 3!!! Jahren. Warum? Vorschriften über Vorschriften und langsame Behörden!!!
Von wegen Wahl-Recht des Arbeits- und Wohnortes - für behinderte junge Menschen mit hohem Hilfebedarf auch 2015 nicht - Inklusion nennt sich das???
Von wegen, am Ende dreht sich fast alles immer nur um Gelder und Vorschriften.
Wer 11 behinderte Menschen, davon auch welche im Rollstuhl und schwer behindert, in Wohnheimen (Caritas) von gerade mal 2 Mitarbeitern betreuen lässt, will keine Inklusion. Er will v.a. eins - sparen!!! Eine individuelle Lebensführung ist damit nämlich nicht nur nicht möglich, sondern ausgeschlossen.
Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sieht folgende Regeln vor:
“Artikel 27: [...] Die Vertragsstaaten sichern und fördern die Verwirklichung des Rechts auf Arbeit, einschließlich für Menschen, die während der Beschäftigung eine Behinderung erwerben, durch geeignete Schritte, einschließlich des Erlasses von Rechtsvorschriften, um unter anderem [...]
b) das gleiche Recht von Menschen mit Behinderungen auf gerechte und günstige Arbeitsbedingungen, einschließlich Chancengleichheit und gleichen Entgelts für gleichwertige Arbeit, auf sichere und gesunde Arbeitsbedingungen, einschließlich Schutz vor Belästigungen, und auf Abhilfe bei Missständen zu schützen;”
“Artikel 28 Abs. 1: Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf einen angemessenen Lebensstandard für sich selbst und ihre Familien, einschließlich angemessener Ernährung, Bekleidung und Wohnung, sowie auf eine stetige Verbesserung der Lebensbedingungen und unternehmen geeignete Schritte zum Schutz und zur Förderung der Verwirklichung dieses Rechts ohne Diskriminierung aufgrund von Behinderung.”
Für mich verstösst Deutschland ganz eindeutig gegen diese Konvention.
Ich bin im Augenblick echt ratlos, dabei verlässt unser Sohn im Juli die Schule???