Sonntag, 23. Oktober 2011
Interessante Therapie-Stunde zusammen mit einem blinden Menschen
Am 20.10.2011 fragte mich Frau Schnurnberger, ob ein Kollege, der gerade bei Ihr zu Besuch sei, zu unserer Therapie-Stunde mit Julian mitkommen könnte. Er sei auch blind.
Spontan und offen, wie ich bin, habe ich damit natürlich kein Problem.
Interessant war für mich schon die Ankunft des Besuchers. Er ging am Arm, sein Blindenstock war zusammen geklappt (Teleskop-Stock). Also ist es doch viel bequemer, bei jemandem am Arm mitzulaufen, als den Stock zu benutzen, auch wenn man total fit ist. Das war der blinde Mann namens Karsten nämlich.

In der Stunde wurde Ball gespielt. Es ergab sich, dass die Tochter von Nachbarn ins Geschehen einstieg, so dass zwei Teams gebildet wurden. Ein Sehender und ein Blinder waren jeweils ein Team. Man versuchte, sich gegenseitig, den Ball abzujagen oder dem Mitspieler zuzuwerfen.

Ich hatte das Glück, zuschauen zu dürfen. Ein paar Fotos habe ich auch geschossen.

Dass Blinde so mit dem Ball umgehen, ist für viele sicher schwer vorstellbar. Deshalb stelle ich zumind. die von Julian hier ein.

Julian hatte grossen Spass an diesem Nachmittag, obwohl er eigentlich sehr müde aus der Schule kam. Donnerstags hat er immer Sport und Sport macht eben müde...
bskettball

Nachtrag: Karsten leidet an einem Glaukom und seine Sehfähigkeit ist inzwischen nur noch sehr gering.

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Samstag, 17. September 2011
vorbildliche Franzosen!
Im Urlaub in Frankreich an der Cote d´Azur dieses Jahr fiel mir auf, wieviele Behinderten-Parkplätze es vor den Supermärkten gibt.
Vor dem grossen Hyper U in les Arcs waren es vor jedem Eingang geschätzt 10 Parkplätze, die für Behinderte reserviert waren.
So ist die Chance, als Behinderter tatsächlich einen solchen Parkplatz zu ergattern, unermesslich grösser, als beispielsweise in Freiburg vor den Ladengeschäften. Dort ist oft nur ein, max. zwei Parkplätze vorhanden. Und wie oft stehen dort Auto´s, die keine Berechtigung haben???

Auch am Strand gibt es ausgewiesene Behinderten-Parkplätze, so dass auch Rollstuhl-Fahrer ans Meer kommen. Man kann sogar "Strand-Rollis" ausleihen. Wir beobachteten einen behinderten Mann, der offensichtlich im Meer Therapie bekam. Er wurde in solch einem Spezial-Rolli ins und vom Wasser hin- bzw. weggebracht.

Genial auch dieses Schild an einem Behinderten-Parkplatz in les Arcs - für die, die Französisch nicht beherrschen:

"Wenn du meinen Platz nimmst, dann nimm mein Handicap!"
Das überlegt man sich dann doch, oder?

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Das Schuljahr 2011/2012 hat begonnen.
Es war ein langer Weg bis zu dieser Entscheidung und ob sie richtig ist, muss sich erst noch zeigen. Aber die Zeit drängte. Ganz knapp fiel die Wahl auf Waldkirch.

Geben wir der Schule St. Michael eine weitere Chance für Julian´s Beschulung.

Julian hat sich in seiner neuen Klasse ganz gut eingelebt, ist mein Eindruck. Zwei der Mitschüler sind ihm bestens aus anderen Klassenstufen bekannt.

Ich bin gespannt auf die nächsten Wochen. Denn Julian wird in der Werkstufe auch auf handwerkliche Tätigkeiten heran geführt werden.

Die Kommunikation mit der Klassenlehrerin ist erfreulich gut, jedenfalls von meiner Seite aus.

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Dienstag, 9. August 2011
Ausflugtip: Park der Sinne Badenweiler
Als hier in 2011 noch Sommer war, fuhren wir nach Badenweiler in den Park der Sinne. Dieser ist sehr gut ausgeschildert. Von einem grossen kostenlosen Parkplatz aus erreicht man in wenigen Gehminuten den Eingang des Parkes.
Hier ist für Gross und Klein etwas geboten, genau dieses Spektrum findet sich hier auch an Besuchern ein. Im interaktiven Park ist es kurzweilig, man kann staunen, aber auch selber aktiv werden, je nach Lust und Laune.


Nicht ganz so glücklich ist es manchmal direkt an den Stationen. So hätte unser Julian gerne den Kopf in die Summsäule gesteckt, aber er war nicht gross genug. Eine Art stabiler Schemel wäre hier hilfreich. So steckte er den Kopf eben in das Hör-/Sprach-Rohr ;).
Hör-/Sprach-Rohr ...zweckentfremdet
Sehr abwechslungsreich war der Barfuss-Pfad. Was am gefährlichsten aussah, war vom Fusseindruck her am angenehmsten.

Und hier der Link zum Park:
http://www.badenweiler.de/de/sehenswuerdigkeiten_in_badenweiler/park_der_sinne

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Sonntag, 17. Juli 2011
Hospitation in Schramberg-Heiligenbronn
Im Juli 2011 war es endlich soweit. Julian konnte für vier Tage in Schramberg-Heiligenbronn Schule und Internat testen.

Nach unerquicklichem Förderplangespräch in Waldkirch 2011 hatten wir die komplette Schulsituation von Julian überdacht und die Möglichkeit in Erwägung gezogen, nach Schramberg-Heiligenbronn an die Blindenschule zu wechseln.

Viele Gespräche und Überlegungen hat es gebraucht und sie sind noch im Gange.

Die Hospitations-Woche war für Julian eine grosse Herausforderung. Er musste sich auf ein völlig neues Umfeld einlassen. Nicht einfach für einen blinden Menschen. Die ersten zwei Tage hielt sich das Heimweh in Grenzen. Am dritten und vierten Tag war es jedoch sehr stark. Ich bin froh, dass man auch so ehrlich war, mir das zu sagen.

Ich bin begeistert, dass sich die Menschen dort so viel Zeit für mich genommen haben und so viele Gespräch möglich waren.

Nun liegt an an mir, der Mama, zu wählen zwischen besserer Förderung & Internatsbeschulung oder vertrautem Gelände, aber mit nicht optimaler Förderung in einer Sehbehinderten-Schule in der Nähe unseres Wohnortes. Oh, ist das schwer.

Fakt ist, dass Julian in die Werkstufe wechseln wird, egal, an welche Schule er im September gehen wird.

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Mittwoch, 23. Februar 2011
Interviews mit blinden und Sehbehinderten Menschen
Heute wurde ich auf diese Seite aufmerksam gemacht von einer blinden jungen Frau, die von einem Autor interviewt wurde. Er wollte eine blinde Hauptperson für sein Buch und möglichst authentsich schreiben.
Für die, die das !Interview! interessiert:
http://sebastianfitzek.de/?artikel=114
Das soll keine Werbung für das Buch sein!

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