Sonntag, 24. November 2024
Erwachsen mit Handicap - was jetzt
Der Wechsel in den sogenannten Erwachsenen Bereich ist ein harter Einschnitt für einen Menschen mit Handicap.

Das sind die Erfahrungen der letzten Jahre und ich frage mich gerade, wo anfangen. Vielleicht damit, daß im Grund jeder Mensch frei wählen kann, wo er lebt und arbeitet, auch, was er arbeitet. Inzwischen steht das ganz ähnlich formuliert im Gesetz. Die Realität für Menschen mit Handicap sieht ganz anders aus.

Für Menschen mit speziellen Handicap´s gibt es nur eine Handvoll entsprechender Einrichtungen. In Waldkirch gibt es das SBBZ. Staatliches Sehen SBBZ St. Michael Waldkirch. Die Schule für sehbehinderte (und blinde) junge Menschen endet eines Tages, doch Werkstätten oder Betreuungsbereiche in räumlicher Nähe für sehbehinderte oder blinde junge Menschen gibt es bis heute nicht.

Gefordert wird seitens der Kostenträger schon lange eine, ich nenne es mal salopp, Dekonzentration der Träger. Doch auch das dauert Jahre. Anstatt fachliche Kompetenzen in wohnortnahe Einrichtungen zu bringen, wurden aus meiner Sicht viel zu lange Spezialeinrichtungen installiert. In den wohnortnahen, städtischen Caritas Werkstätten gibt es, oh Wunder, Menschen mit verschiedensten Behinderungen. Menschen, die schlecht oder gar nicht sehen, Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, Menschen, die schlecht oder gar nicht hören etc. etc.

In unserem Fall führt das dazu, daß unser Sohn seit über acht Jahre in eine Einrichtung in gut 90 km Entfernung geht und aufgrund dieser Distanz, die er alleine überhaupt nicht zurück legen kann, auch wochentags und an einigen Wochenenden dort wohnt.