Donnerstag, 15. Dezember 2011
Berufsschulstufe in St. Michael, Waldkirch: "Es geht was"
julian 1997, 10:19h
"Es geht was"
Einige Wochen schon besucht Julian die Berufsschulstufe. Nach einem zunächst unproblematischen Start hatten wir einige anstrengende Wochen vor den Herbstferien.
Sein Verhalten war mega schwierig. Sein Problem ist, dass er nicht äussern kann, was los ist. Deshalb bin ich seit Jahren darauf angewiesen, mit Intuition zu raten, wie seine innere Befindlichkeit ist. Nicht ganz einfach, wie man sich vorstellen kann. Oft gelingt es, aber nicht immer.
Ich vermute, dass es an der Umstellung in der Schulsituation lag. Seine Reaktionen kommen oft zeitverzögert.
Auf einmal werden Anforderungen an ihn gestellt, die er bisher so nicht gewohnt war:
> Der kleine König wurde vom Thron gestürzt. <
Einige Beispiele:
Vorher gab es Frühstück von der Schule, das ich bezahlte. Neu: Er muss sein mitgebrachtes Vesper selbstständig aus dem Rucksack holen.
Vorher hatte er eine/n FSJ´ler/in fast für sich alleine. Neu: Er muss die Kraft mit den andren Jugendlichen teilen.
Vorher: Viel Arbeit im kognitiven Bereich wie Textverständnis. Neu: Arbeit im Werkstattbereich und nach Gespräch mit Lehrkraft Anbahnung von Fertigkeiten in Hinblick auf die Möglichkeit, später in einer Werkstatt für Behinderte zu arbeiten. Also: Steckübungen, Sortierübungen, Arbeiten an einer Stanz-Maschine in der Werkstatt.
Und: Gemeinsames Beschriften der Küche & Räume mit Blindenschrift - dass ich das noch erleben darf!
Ich bin sehr erfreut, dass seine Klassenlehrerin so kommunikativ ist wie ich und hier ein reger, offener, konkreter (Bildmaterial von Schulsituationen) Austausch statt findet.
Das ist keine Selbstverständlichkeit (habe das in den vielen Schuljahren auch anders erlebt gehabt) und ich bin sehr froh darüber.
Nach den Herbstferien hat sich sein Verhalten zum Glück normalisiert. Sonst hätte ich mir die Internatsgeschichte doch noch mal ganz konkret angesehen.
Momentan plane ich eine Internatsbeschulung auf Herbst 2012. Dann wird Julian 19. Auch sein grosser Bruder ist mit 19 ausgezogen.
Ich bin gespannt auf die nächsten Wochen in der Berufsschulstufe!
Einige Wochen schon besucht Julian die Berufsschulstufe. Nach einem zunächst unproblematischen Start hatten wir einige anstrengende Wochen vor den Herbstferien.
Sein Verhalten war mega schwierig. Sein Problem ist, dass er nicht äussern kann, was los ist. Deshalb bin ich seit Jahren darauf angewiesen, mit Intuition zu raten, wie seine innere Befindlichkeit ist. Nicht ganz einfach, wie man sich vorstellen kann. Oft gelingt es, aber nicht immer.
Ich vermute, dass es an der Umstellung in der Schulsituation lag. Seine Reaktionen kommen oft zeitverzögert.
Auf einmal werden Anforderungen an ihn gestellt, die er bisher so nicht gewohnt war:
> Der kleine König wurde vom Thron gestürzt. <
Einige Beispiele:
Vorher gab es Frühstück von der Schule, das ich bezahlte. Neu: Er muss sein mitgebrachtes Vesper selbstständig aus dem Rucksack holen.
Vorher hatte er eine/n FSJ´ler/in fast für sich alleine. Neu: Er muss die Kraft mit den andren Jugendlichen teilen.
Vorher: Viel Arbeit im kognitiven Bereich wie Textverständnis. Neu: Arbeit im Werkstattbereich und nach Gespräch mit Lehrkraft Anbahnung von Fertigkeiten in Hinblick auf die Möglichkeit, später in einer Werkstatt für Behinderte zu arbeiten. Also: Steckübungen, Sortierübungen, Arbeiten an einer Stanz-Maschine in der Werkstatt.
Und: Gemeinsames Beschriften der Küche & Räume mit Blindenschrift - dass ich das noch erleben darf!
Ich bin sehr erfreut, dass seine Klassenlehrerin so kommunikativ ist wie ich und hier ein reger, offener, konkreter (Bildmaterial von Schulsituationen) Austausch statt findet.
Das ist keine Selbstverständlichkeit (habe das in den vielen Schuljahren auch anders erlebt gehabt) und ich bin sehr froh darüber.
Nach den Herbstferien hat sich sein Verhalten zum Glück normalisiert. Sonst hätte ich mir die Internatsgeschichte doch noch mal ganz konkret angesehen.
Momentan plane ich eine Internatsbeschulung auf Herbst 2012. Dann wird Julian 19. Auch sein grosser Bruder ist mit 19 ausgezogen.
Ich bin gespannt auf die nächsten Wochen in der Berufsschulstufe!