Freitag, 26. November 2010
Rückblick 3 - Kindergartenzeit
julian 1997, 17:12h
Julian besuchte nach längeren Überlegungen meinerseits den Kindergarten für Körperbehinderte der Arbeiterwohlfahrt in Freiburg.
Als er in den Kindergarten kam, konnte er noch nicht laufen und bewegte sich auch sonst kaum selbständig fort. Deshalb fiel die Wahl auf diesen Kindergarten. Dort machte man von uns ein Video, das die Erzieher zusammen anschauten und überlegten, in welche Gruppe das Kind am besten paßt. Eine schöne Idee.
Ausgezeichnet war die personelle Besetzung, 2 Erzieherinnen und 1 Ziveldienstleistender auf 5 bis 6 Kinder, zusätzlich zwei festangestellte Physiotherapeuten und eine Leiterin mit heilpädadogischer Ausbildung. Die Leiterin arbeitete mit den Kindern in einzelnen Stunden, je nach Bedarf.
Bestens war zudem die Ausstattung in räumlicher Hinsicht, ich habe den Snoozle-Raum noch lebhaft in Erinnerung, in dem viele der behinderten Kinder unheimlich gerne waren. Ein Snoozle-Raum ist ein Raum der Ruhe und Entspannung, in dem es z.b. sprudelnde Wassersäulen, ein Wasserbett, Lichteffekte verschiedenster Art gab, für die sehenden Kinder eine Anregung für das Auge, für die sehbehinderten oder blinden Kinder mit dem ein oder anderen Tasterlebnissen, z.b. Körperduschen, versehen. Es gab auch jede Menge Reha-Buggys, Rollstühle, Spezialstühle in der Einrichtung, die für die Kinder genutzt wurden. So konnten die Erzieher ohne Problem kleine Ausflüge machen, da es Zwillings-Buggys gab, in denen zwei Kinder sitzen konnten.
Insgesamt war es eine gute und schöne Zeit gewesen. Ich erinnere mich an viele, liebevoll gestaltete Weihnachtsfeiern und Sommerfeste. Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erziehern bzw. Leitung war größtenteils gut. Natürlich gab es dort auch Verbesserungswürdiges, das aber teilweise auch gelöst wurde durch konstruktive Zusammenarbeit von Elternvertretern und Erzieher-Team.
Die Erzieherinnen von Julian waren sehr symphatische Menschen, zu einer hatte er ein besonders enges Verhältnis aufgebaut und spricht heute noch von ihr. Die Ehemaligen werden über Jahre hinweg zu den Sommerfesten eingeladen, so haben wir immer wieder gerne seinen Kindergarten besucht und er freute sich riesig auf seine Nathalie.
Die Elternschaft war engagiert, die Elternvertreter und Eltern trafen sich regelmäßig an einem Stammtisch, dort wurde über vielerlei gesprochen, so mancher hilfreiche Tip wurde zwischen Pizza und Bier ausgetauscht oder weitergegeben. In unserer Gruppe trafen sich Eltern, Erzieher und Kinder mehrmals im Jahr zum gemeinsamen Frühstück, eine nette Gelegenheit, sich auszutauschen und näher kennen zu lernen.
Prima fand ich auch, daß dort schon die Sauberkeitserziehung angebahnt wurde. Alle Kinder wurden zu festen Zeiten auf die Toilette gesetzt, entsprechende Hilfsmittel wie Toilettenstühle waren auch im Kindergarten vorhanden.
Für Julian gab es eine Tast- und Fühlstraße im großen Flur.
Ein ganz tolles Angebot war damals die Bereitstellung eines Zivildienstleistenden für jede Familie für 1 Woche pro Kindergartenjahr für relativ wenig Geld. Der Kindergarten war von den Ferien an die Schulen angegliedert, die Zivis hatten aber nicht so viel Urlaub wie es Ferien gab, so kam es zu dieser Idee.
Für uns war das eine tolle Erleichterung, denn der Zivi kannte das Kind bereits, ich mußte eigentlich kaum etwas erklären oder sagen. Julian freute sich riesig, wenn der Zivi kam und war offen und aufgeschlossen. Von selber beschäftigten sich die beiden, das war eine wunderbare Einrichtung gewesen. Ob es das heute noch gibt, nachdem die Zeiten so gekürzt worden sind, weiß ich nicht.
Als er den Kindergarten verließ, konnte Julian frei laufen, selbständig aufstehen und hinsetzen, und auch etwas sprechen. Die dort gesungenen Kinderlieder kannte er alle auswendig.
(5 Oktober 2007)
Als er in den Kindergarten kam, konnte er noch nicht laufen und bewegte sich auch sonst kaum selbständig fort. Deshalb fiel die Wahl auf diesen Kindergarten. Dort machte man von uns ein Video, das die Erzieher zusammen anschauten und überlegten, in welche Gruppe das Kind am besten paßt. Eine schöne Idee.
Ausgezeichnet war die personelle Besetzung, 2 Erzieherinnen und 1 Ziveldienstleistender auf 5 bis 6 Kinder, zusätzlich zwei festangestellte Physiotherapeuten und eine Leiterin mit heilpädadogischer Ausbildung. Die Leiterin arbeitete mit den Kindern in einzelnen Stunden, je nach Bedarf.
Bestens war zudem die Ausstattung in räumlicher Hinsicht, ich habe den Snoozle-Raum noch lebhaft in Erinnerung, in dem viele der behinderten Kinder unheimlich gerne waren. Ein Snoozle-Raum ist ein Raum der Ruhe und Entspannung, in dem es z.b. sprudelnde Wassersäulen, ein Wasserbett, Lichteffekte verschiedenster Art gab, für die sehenden Kinder eine Anregung für das Auge, für die sehbehinderten oder blinden Kinder mit dem ein oder anderen Tasterlebnissen, z.b. Körperduschen, versehen. Es gab auch jede Menge Reha-Buggys, Rollstühle, Spezialstühle in der Einrichtung, die für die Kinder genutzt wurden. So konnten die Erzieher ohne Problem kleine Ausflüge machen, da es Zwillings-Buggys gab, in denen zwei Kinder sitzen konnten.
Insgesamt war es eine gute und schöne Zeit gewesen. Ich erinnere mich an viele, liebevoll gestaltete Weihnachtsfeiern und Sommerfeste. Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erziehern bzw. Leitung war größtenteils gut. Natürlich gab es dort auch Verbesserungswürdiges, das aber teilweise auch gelöst wurde durch konstruktive Zusammenarbeit von Elternvertretern und Erzieher-Team.
Die Erzieherinnen von Julian waren sehr symphatische Menschen, zu einer hatte er ein besonders enges Verhältnis aufgebaut und spricht heute noch von ihr. Die Ehemaligen werden über Jahre hinweg zu den Sommerfesten eingeladen, so haben wir immer wieder gerne seinen Kindergarten besucht und er freute sich riesig auf seine Nathalie.
Die Elternschaft war engagiert, die Elternvertreter und Eltern trafen sich regelmäßig an einem Stammtisch, dort wurde über vielerlei gesprochen, so mancher hilfreiche Tip wurde zwischen Pizza und Bier ausgetauscht oder weitergegeben. In unserer Gruppe trafen sich Eltern, Erzieher und Kinder mehrmals im Jahr zum gemeinsamen Frühstück, eine nette Gelegenheit, sich auszutauschen und näher kennen zu lernen.
Prima fand ich auch, daß dort schon die Sauberkeitserziehung angebahnt wurde. Alle Kinder wurden zu festen Zeiten auf die Toilette gesetzt, entsprechende Hilfsmittel wie Toilettenstühle waren auch im Kindergarten vorhanden.
Für Julian gab es eine Tast- und Fühlstraße im großen Flur.
Ein ganz tolles Angebot war damals die Bereitstellung eines Zivildienstleistenden für jede Familie für 1 Woche pro Kindergartenjahr für relativ wenig Geld. Der Kindergarten war von den Ferien an die Schulen angegliedert, die Zivis hatten aber nicht so viel Urlaub wie es Ferien gab, so kam es zu dieser Idee.
Für uns war das eine tolle Erleichterung, denn der Zivi kannte das Kind bereits, ich mußte eigentlich kaum etwas erklären oder sagen. Julian freute sich riesig, wenn der Zivi kam und war offen und aufgeschlossen. Von selber beschäftigten sich die beiden, das war eine wunderbare Einrichtung gewesen. Ob es das heute noch gibt, nachdem die Zeiten so gekürzt worden sind, weiß ich nicht.
Als er den Kindergarten verließ, konnte Julian frei laufen, selbständig aufstehen und hinsetzen, und auch etwas sprechen. Die dort gesungenen Kinderlieder kannte er alle auswendig.
(5 Oktober 2007)